Heilpädagogische Früherziehung im Kanton Luzern

Seit dem 1. Januar 2008 ist die Heilpädagogische Früherziehung im Kanton Luzern ein Angebot der Sonderschulung. Die bis dahin selbständigen Heilpädagogischen Dienste Luzern, Sursee, Willisau sowie die Früherziehung der Stiftung Rodtegg wurden zu diesem Zeitpunkt organisatorisch unter der Trägerschaft von insieme Luzern zusammengeführt, später dann ganz in die Verantwortung des Kantons übergeben. Der Heilpädagogische Früherziehungsdienst (HFD) mit den drei Zweigstellen an den Standorten Luzern, Sursee und Willisau sowie der Heilpädagogischen Tagesspielgruppe HTS ist seit 2013 eine Abteilung der Dienststelle Volksschulbildung (DVS).

Geschichte des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes Luzern

1969

Gründung der Heilpädagogischen Beratungs- und Behandlungsstelle für das geistig behinderte Kind an der Löwenstrasse 5 in Luzern unter der Trägerschaft des Instituts für Heilpädagogik in Luzern, der IHG (Innerschweizerische Heilpädagogische Gesellschaft), der Pro Infirmis und des Vereins Eltern und Freunde geistig Behinderter Luzern. Nach der Gesetzesrevision der Invalidenversicherung werden seit 1968 auch für Kinder im vorschulpflichtigen Alter finanzielle Leistungen für pädagogisch-therapeutische Massnahmen gesprochen. Die erste Früherzieherin ist Jeanne-Marie Vallaster und sie arbeitet mit 12 Klein- und Vorschulkindern aus den Kantonen LU, NW und OW vorwiegend in deren Elternhaus. Nach einem Jahr ist die neugeschaffene Stelle mit 77 Kindern bereits stark überlastet.

1970

Die Beratungs- und Behandlungsstelle für körperbehinderte Kinder wird im Schulheim Mätteli, heute Stiftung Rodtegg, auf Initiative des Elternvereins für das cerebal gelähmte Kind eröffnet.

1973

Für Kinder aus den Ämtern Sursee und Willisau entsteht der Heilpädagogische Dienst in Sursee mit kommunaler Trägerschaft. Kinder in den Kantonen NW und OW werden weiterhin durch die Stelle in Luzern betreut.

1984

Der Verein Eltern und Freunde geistig Behinderter (heute insieme Luzern) wird alleiniger Träger der Heilpädagogischen Beratungs- und Behandlungsstelle Luzern. Stetig steigende Kinderzahlen bedingen Stellenerweiterungen.

1987

Umzug an den Kapuzinerweg 35 (Kinderheim Wesemlin) in Luzern. Da die Kantone NW und OW keine Beiträge für pädagogisch-therapeutische Massnahmen zahlen, entstehen immer wieder Betriebsdefizite, für die der Trägerverein Darlehen zur Verfügung stellen muss.

1991

Die EDK-Empfehlungen zur Heilpädagogischen Früherziehung (HFE) in der Schweiz geben erstmals einen umfassenden Überblick über das Berufsfeld und zeigen wesentliche fachliche, organisatorische und strukturelle Aspekte auf.

Nach grossen Veränderungen im Vorstand des Trägervereins insieme wird die Kommission Heilpädagogische Beratungs- und Behandlungsstelle eingesetzt und die Organisationsstruktur an die neuen Bedürfnisse der stark gewachsenen Stelle angepasst. Eine Stellenleitung wird eingesetzt und Grundlagenpapiere ausgearbeitet (Leitbild, Geschäftsordnung, Funktionendiagramm, Stellenbeschriebe etc.).

1992

Als Unterstützung wird ein Sekretariat aufgebaut, erste PC's angeschafft und ein elektronisches Leistungserfassungssystem entwickelt.

1994

Unter der Trägerschaft des Sonderschulheims Rütimattli entsteht für die Kantone NW und OW in Sarnen ein eigener Früherziehungsdienst. Weiteres Wachstum im Einzugsgebiet Luzern.

1997

Umzug an die Weggismattstrasse 23 in Luzern, insieme erhält ein eigenes Sekretariat und eine Geschäftsleitung in den gemeinsamen Räumlichkeiten.

2001

Damit die Stellenleiterin weiterhin auch Facharbeit leisten kann, wird die Leitung im Co-Leitungssystem weitergeführt.

2004

Annahme der NFA (Neuverteilung der Finanzen und Aufgaben). Ein Rahmenkonzept für die Heilpädagogische Früherziehung HFE im Kanton Luzern wird erarbeitet.

2005

Konzepte zur Regionalisierung und zum Grössenausgleich der unterschiedlich organisierten Heilpädagogischen Dienste entstehen. Der HPD Luzern ist mit 12 Vollzeitstellen aufgeteilt auf 21 Mitarbeitende, die gesamthaft 230 Kinder betreuen, der grösste Dienst.

2006

Bericht der Arbeitsgruppe HFE im Kanton Luzern mit der Empfehlung zur Zusammenführung der Früherziehungsdienste im Kanton unter einer Trägerschaft.

2008


Mit dem NFA zieht sich die IV aus der Sonderschulfinanzierung zurück. Ein Leistungsvertrag mit dem Kanton regelt das Angebot und die neue Finanzierung. Zusammenschluss und Neuorganisation als Heilpädagogische Früherziehungsdienste (HFD) Kanton Luzern unter insieme Luzern mit den drei Zweigstellen in Luzern, Sursee und Willisau. Integration der Früherziehung Rodtegg im HFD Sursee. Einsetzen einer Geschäftsleitung und drei Zweigstellenleitungen (Teilpensen) in Luzern, Sursee und Willisau. Start der neuen Organisation mit 40 Mitarbeitenden, 22 Vollzeitstellen und 470 Kinder.
Angebotserweiterung mit Logopädie im Frühbereich und der Heilpädagogischen Tagesspielgruppe HTS (ehemals Vogelsang).

2013

Kantonalisierung. Unter dem Namen Heilpädagogischer Früherziehungsdienst des Kantons Luzern wird der HFD als Abteilung in die Dienststelle Volksschulbildung integriert.

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Geschichte des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes Sursee

1973

Gründung des HPD Sursee - damals Heilpädagogische Dienststelle „Früherfassung und Elternberatung“ genannt auf Initiative der Gemeindekommission der Sonderschule Sursee. Trägerschaft ist die Einwohnergemeinde Sursee. Der Dienst ist für die Erfassung und Förderung behinderter Kleinkinder und die Beratung derer Eltern aus den Ämtern Sursee und Willisau zuständig. Dem HPD steht ein Raum in den mit SPD, Psychomotorik und dem Sozialberatungszentrum gemeinsam genutzten Räumlichkeiten am Herrenrain 12 zur Verfügung. Ruth Isenschmid ist die erste Früherzieherin in Sursee. In der weiteren  Anfangszeit des HPD betreuen zwei Heilpädagoginnen im Teilpensum 16 Kinder.

1977

Unterstellung des HPD unter die Sonderschulkommission der Stadt Sursee, 27 Kinder.

1983

10 Jahr Jubiläum. Drei Räume werden im Herrenrain für den HPD ausgebaut. 25 Kinder, Pensum 180%.

1985

Für das Amt Willisau wird in Willisau ein eigener HPD gegründet, das Einzugsgebiet verkleinert sich, für 25 Kinder wird das Pensum auf 100% reduziert.

1991

Ein neues Leitungskonzept wird entwickelt, eine Teamleitung bestehend aus 3 Mitarbeiterinnen mit speziellen Ressorts wird eingesetzt. Die Zahl der Neumeldungen steigt stark an, weshalb sich das Gesamtpensum auf 300% vergrössert. Aufgrund von Platzproblemen werden erstmals neue Räume für den HPD in Sursee gesucht, aber keine geeigneten gefunden. 56 Kinder.

1993

20 Jahr Jubiläum. Umbau der Räume am Herrenrain, neu stehen dem HPD 6 Räume zur Verfügung.

2000

Zusammenschluss SPD, PMT, LPD und HPD zu den Schulischen Diensten Sursee. Die Teamleitung wird durch eine Stellenleitung mit einer Stellvertretung ersetzt. 89 Kinder, 330 Stellenprozente, 6 Früherzieherinnen.

2003

Feier zum 30 Jahr Jubiläum, 116 Kinder, 340 Stellenprozente, 6 Mitarbeiterinnen.

2008

Zusammenschluss der Heilpädagogischen Dienste Luzern, Sursee und Willisau zu den Heilpädagogischen Früherziehungsdiensten Kanton Luzern mit insieme Luzern als Träger. Die Stiftung Rodtegg gibt ihren Früherziehungsdienst auf. Die drei Früherzieherinnen stossen zum Team des HFD Sursee. 540 Stellenprozente, 9 Früherzieherinnen.

2009

Bezug der neuen Räumlichkeiten in der Haselmatte 2A.

2013

Kantonalisierung.

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Geschichte des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes Willisau

1985

Ablösung vom HPD Sursee und Gründung des HPD Willisau, zuständig für das Amt Willisau. Am 8. April offizielle Eröffnung im Pavillon 2 beim Schloss zusammen mit der Psychomotorischen Therapiestelle. Irene Troxler ist die erste Früherzieherin. Die Präsidentin der Schulpflege leitet auch die Aufsichtskommission für die beiden neuen Dienste. Diese Kommission bleibt bis zum Wechsel des HPD zu den Schuldiensten Willisau 2004 in dieser Form für den HPD zuständig.

1986

Einstellung einer weiteren Früherzieherin infolge der hohen Kinderzahl, Gesamtpensum 120%.

1991

Im Pavillon kann ein grösseres Büro bezogen werden.

1992

Gesamtpensum von 200% mit 5 Früherzieherinnen in Teilpensen.

1993

verlässt eine Mitarbeiterin den HPD, um in Willisau die Heilpädagogische Schule aufzubauen. Das Pensum kann längere Zeit nicht besetzt werden. Die folgenden Jahre sind geprägt durch stetigen Wechsel in der Zusammensetzung des kleinen Teams. Immer wieder bereitet es Schwierigkeiten, die vakanten Pensen zu besetzen.

1995

wird für die Stellenleitung ein 10% Pensum geschaffen.

1996

Durch die Zunahme der Schülerzahlen an der Heilpädagogischen Schule wird ein Neubau geplant und der HPD muss den Pavillon beim Schloss verlassen, um der HPS während der Bauphase Platz zu machen. Zwischenstation für 1 Jahr sind nicht benutzte Personalräume der Bäckerei Weibel.

1997

Umzug in den Dachstock des Anbaus der HPS, wo der Früherziehungsdienst noch heute zuhause ist.

2003

erhalten alle Mitarbeiterinnen die Kündigung durch die Stadt Willisau mit der Möglichkeit, sich für 2004 unter dem Dach der Schuldienste Willisau neu anstellen zu lassen. Da für die Stellenleitung weniger Stellenprozente zur Verfügung stehen, werden Ressorts eingeführt und auf mehrere Mitarbeitende verteilt.

2005

Durch die hohe Zahl der Neuanmeldungen muss das Pensum auf 225% aufgestockt werden, als weitere Entlastung der Stellenleitung wird ein 10% Pensum für das Sekretariat des HPD errichtet.

2008

Neue Trägerschaft. Im Rahmen des NFA erfolgt der Wechsel zu den Heilpädagogischen Früherziehungsdiensten Kanton Luzern unter das Dach von insieme Luzern. Bezug eines weiteren Raumes im Parterre des Anbaus der HPS.

2009

Veränderung des Einzugsgebietes, Übernahme von Kindern aus dem Amt Entlebuch. Aufstockung der Stellenprozente. Es ist wiederum schwierig, neue MA zu finden und sie in den Räumlichkeiten unterzubringen.

2010/2011/2012

Ein Ausbau des gesamten Anbaus für den HFD wird geplant und in Etappen ausgeführt.

2013

Kantonalisierung

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Heilpädagogische Tagesspielgruppe

2002

Gründung des Vereins Heilpädagogische Tagesspielgruppe Vogelsang HTV auf die Initiative der Ergotherapeutin Angelika Huber, die viele Jahre in der Heilpädagogischen Früherziehung gearbeitet hat. Start der Tagesspielgruppe mit 5 Kindern, die an einem Tag pro Woche in einem Privathaus in Eich von zwei Mitarbeiterinnen von 09.00 bis 16.00 Uhr betreut und gefördert wurden. Das Ziel ist, behinderten Kindern die Möglichkeit einer frühen Sozialisation als Basis für die Integration in die Schule und später in die Gesellschaft anzubieten.

Die Tagesspielgruppe Vogelsang wird über diverse Stiftungen, Vereine, Kirchgemeinden und private Gönner finanziert.

2003

Die Albert Köchlin Stiftung verleiht der HTV einen Förderpreis. Das Preisgeld ermöglicht einen zweiten Spielgruppentag zu realisieren. Es zeigte sich, dass die Heilpädagogische Tagesspielgruppe ein grosses Bedürfnis abdeckt. Die Nachfrage nach Plätzen steigt.

2007

Umzug in die Räumlichkeiten des ehemaligen Kindergartens Lungholz in Sursee.

2008

Der Kanton Luzern übernimmt die Finanzierung von erstmals 16 Plätzen. Bis zum Jahr 2010 wird die Anzahl auf 24 Plätze erhöht. Aktuell werden an drei Spielgruppentagen in Sursee und an einem Tag in Luzern rund 30 Kinder von 14 Mitarbeitenden heilpädagogisch betreut und gefördert, für einen kleinen Teil davon immer noch mit finanzieller Hilfe von Stiftungen und Gönnern.

2010

Der Verein HTV übergibt die Tagesspielgruppe in die Verantwortung von insieme Luzern und sie wird unter dem abgeänderten Namen Heilpädagogische Tagesspielgruppe HTS in die Heilpädagogischen Früherziehungsdienste Kanton Luzern integriert.

2013

Kantonalisierung.
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