Ausgangslage
Die Geburt eines Kindes ist eine herausfordernde Phase für Eltern und Kind. Kommen zusätzliche Belastungen seitens der Eltern oder des Babys dazu, kann dies zu Schwierigkeiten im Alltag führen. Das Kind schreit viel, schläft schlecht, lässt sich kaum beruhigen, trinkt ungenügend etc. Bei solchen Regulationsschwierigkeiten kann es hilfreich sein, dass Familien möglichst frühzeitig Unterstützung erhalten.
Ziele
Mit Begleitung durch Frühe Intervention (FI) erarbeiten die Eltern zusammen mit der Fachperson des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes (HFD) neue Lösungsstrategien, um Herausforderungen und Entwicklungskrisen zu bewältigen und Interaktionsstörungen vorzubeugen. Dadurch ermöglichen die Eltern ihrem Kind trotz Belastungen und erschwerten Umständen bestmögliche Entwicklungschancen.
Wir fokussieren uns gemeinsam auf die frühe Eltern-Kind-Interaktion und Entlastungsmöglichkeiten.
Der gemeinsame Fokus von Fachperson und Eltern liegt:
- Auf der frühen Eltern-Kind-Interaktion: Die Heilpädagogische Früherzieherin unterstützt die Eltern dabei die kindlichen Signale zu lesen und interpretieren. So werden die Entwicklungsbedingungen den Bedürfnissen des Kindes laufend angepasst und die elterlichen Kompetenzen nachhaltig gestärkt.
- Auf der Entlastung: Gemeinsam werden mögliche ergänzende oder entlastende Massnahmen besprochen und falls notwendig, in die Wege geleitet.
Zielgruppe
Kinder in den ersten drei Lebensjahren, deren Entwicklung belastet oder gefährdet ist, wie beispielsweise:
- Zu früh geborene Kinder, Zwillinge oder Mehrlinge
- Kinder mit Regulationsschwierigkeiten (Ess- und Fütterschwierigkeiten, Schlafproblemen, exzessivem Schreien)
- Kinder, die psychosozialen Risikofaktoren ausgesetzt sind (psychische Erkrankungen der Eltern; sehr junge Eltern; Familien, die von Armut betroffen sind etc.)
- Eltern mit stark ausgeprägten Verunsicherungen betreffend Entwicklungsthemen ihres Kindes
Angebot
Frühe Intervention (FI) ist ein freiwilliges, niederschwelliges, präventives und für die Eltern kostenloses Angebot des Heilpädagogischen Früherziehungsdienstes des Kantons Luzern. Es dauert maximal ein Jahr.
Die Termine werden in Absprache mit den Eltern und nach Bedarf vereinbart und finden in der Regel zu Hause statt.
Anmeldung
- Anmelden können Eltern, medizinische oder fachliche Stellen (Spitäler, Ärztinnen und Ärzte, Kinderspitex, Mütter-/Väterberatung, Hebammen, Sozialdienste und andere).
- Voraussetzung ist das Einverständnis der Eltern.
- Die Anmeldung kann telefonisch, per Mail oder schriftlich beim zuständigen Heilpädagogischen Früherziehungsdienst (HFD) erfolgen.
- Die Triage des Angebotes liegt in Rücksprache mit den Eltern und/oder der anmeldenden Stelle in der Entscheidungskompetenz der Leitung des Heilpädagogischen Dienstes